Tokio (JAPANMARKT/nd) – Schneller noch als Deutschland muss Japan Antworten auf eine schrumpfende und alternde Gesellschaft finden. In keinem Land der Welt werden die Menschen älter als in Japan. Gemessen an der Lebenserwartung, die für einen heute geborenen japanischen Jungen 80 und für ein Mädchen 86 Jahre beträgt, gibt es nirgendwo auf der Welt bessere Bedingungen für eine menschliche Existenz. Dieses gesunde Umfeld wirkt sich allerdings nicht auf das Wohlergehen der Nation als Ganze aus. So lautet das Fazit einer Studie des Berlin-Instituts für Bevölkerung und Entwicklung. JAPANMARKT Online dokumentiert Auszüge aus der Studie von Rainer Klingholz und Gabriele Vogt.
Wenig Zukunftsinvestitionen
Das Land, dem der Ruf vorauseilt, besonders fortschrittsorientiert zu sein, investiert nur wenig in seine eigene Zukunft. Zumindest, wenn es um die Bevölkerung geht: Die Gebur- tenrate ist eine der niedrigsten der Welt. Zuwanderung ist unerwünscht und findet dementsprechend so gut wie nicht statt. Und schon seit 2006 werden Jahr für Jahr weniger Japaner geboren als versterben. Diese Entwicklung hat dazu geführt, dass Japan unter den bevölkerungsreichsten Ländern von Platz 5 im Jahr 1950 bis heute auf Platz 10 abgerutscht ist. 2050 wird es voraussichtlich nur noch auf Platz 17 zu finden sein – hinter Ländern wie Vietnam, Iran oder Tansania.
In Zahlen ausgedrückt klingt der Bevölkerungsrückgang bisher zwar nicht sonderlich problematisch – im Jahr 2012 lag das Minus bei 248.000 Einwohnern. Aber das Schrumpfen wird sich künftig dramatisch beschleunigen: Bis 2060 rechnet das japanische Nationale Institut für Bevölkerung und soziale Sicherheitsforschung in seiner mittleren Variante mit einem Schwund von über 40 Millionen, was immerhin der gesammelten Einwohnerschaft der Niederlande, von Belgien, Norwegen und der Schweiz entspricht. Damit verlöre Japan in weniger als 50 Jahren fast ein Drittel seiner Einwohner. In 70 Jahren könnte es bereits die Hälfte sein und in 100 Jahren wären es womöglich zwei Drittel.
Demografischer Pionier
Unfreiwillig hat sich das Land damit in die Rolle eines demografischen Pioniers begeben und ist zu einem Testfeld für eine neue, bislang völlig unbekannte Gesellschaft geworden, die extrem altert und schrumpft. Längerfristige Szenarien, die in Japan erstaunlich ironiefrei diskutiert werden, gehen davon aus, dass nach dem Jahr 2300 die Ein-Millionen-Grenze unterschritten wird. Nach der gleichen Progno-se wäre das Inselreich bis ins Jahr 3300 komplett japanerfrei. Heute leben dort 127 Millionen Menschen.
Abstieg in Raten
Doch Japan steckt nicht nur in der demografischen Krise. Auch Japans Wirtschaft zeigt seit Jahren, wenn überhaupt, nur noch ein geringes Wachstum. Die Alterung drückt auf den Konsum und lässt die Staatseinnahmen sinken, während die Sozialausgaben für Gesundheit und Renten steigen. Die Regierung finanziert diesen Prozess ebenso wie immer neue Konjunkturprogramme, indem sie seit Jahren neue Schulden aufnimmt. Der Internationale Währungsfonds beziffert die Schuldenlast für 2012 auf 237 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung. Dagegen wirken Europas Krisenstaaten geradezu solide.
Gleichzeitig tritt Japan politisch auf der Stelle. Das Land zeigt keinerlei Ansätze zu grundlegenden Reformen, unter anderem, weil sie zu Lasten der alternden Bevöl- kerung gingen, die eine immer stärkere Wählermacht stellt. Japan tut sich in einer Welt, die sich schnell verändert, schwer, aus eigenen Fehlern zu lernen, geschweige denn aus der Erfahrung anderer Nationen wie Deutschland. Gerade Letzteres wird jedoch immer wichtiger, denn immer mehr Länder bekommen die Folgen des demografischen Wandels zu spüren.
Wie erstarrt das System mittlerweile ist, zeigt sich auch daran, dass Japan seit über 20 Jahren eine Endlosschleife aus Regierungswechseln und schwachen Ministerpräsidenten erlebt. Allein in den letzten sieben Jahren machten sechs von ihnen die Runde. Der seit Dezember 2012 wiedergewählte Ministerpräsident Shinzo Abe war erst im Sommer 2007, nach weniger als einem Jahr im Amt, wegen gesundheitlicher Probleme zurückgetreten.
Doch wie konnte es überhaupt zu diesem Abstieg kommen, wo doch Japan lange Zeit als Vorbild für Kreativität und technische Innovation, als Inbegriff der Moderne, als Wachstumslokomotive der Welt galt?
Kaum Erfolge beim Gegensteuern
Wie stiefmütterlich „Familienpolitik“ bislang behandelt wurde, wird daran deutlich, dass es im Japanischen weder ein Wort dafür gibt, noch ein eigenes Ministerium. In Deutschland existiert ein Familienministerium seit 1953. Auch wenn dessen Tätigkeitsbereich noch unter Altkanzler Gerhard Schröder unter „Gedöns“ rangierte, hat es seither eine unverkennbare Aufwertung erlangt.
Familienpolitik findet sich in Japan in einem Sammelministerium wieder, in denen die Politikfelder landen, die sich ansonsten kaum zuordnen lassen. Unter dem Dach des „Ministeriums für die Stärkung von Frauen und Kindererziehung“ finden sich – in offizieller Reihung, neben den im Namen des Ministeriums genannten – derzeit folgende weitere Themen: Verbraucherschutz, Lebensmittelsicherheit, Maßnahmen gegen eine sinkende Geburtenrate und Unterstützung der Geschlechtergleichstellung.
Der Themenbereich des Sammelsurium-Ministeriums spiegelt einen interessanten Aspekt im politischen Diskurs Japans wider: Nämlich, dass die sinkende Geburtenrate irgendetwas mit der Gleichstellung und der sich langsam ändernden Rolle von Frauen in der Gesellschaft zu tun haben könnte. Quintessenz dieser Diskussion war zunächst nicht etwa, dass eine bessere Gleichstellung der Geschlechter zu mehr Zufriedenheit unter jungen Menschen und zu einer höheren Familiengründungsquote führen könnte.
Sondern, dass es in Japan mehr Kinder gäbe, wenn die Japanerinnen nicht in westlicher Manier nach einer beruflichen Karriere streben würden. Die wirtschaftliche Notwendig- keit einer bezahlten Arbeit für Männer und Frauen, die auch für verheiratete Japane- rinnen mehr und mehr gegeben ist, spielt in der Diskussion überhaupt keine Rolle.
Ein Klassiker dieses Diskurses ist Japans „Gebärmaschinen-Debatte“ aus dem
Jahr 2007.
Hakuo Yanigasawa, damals Gesundheitsminister, rechnete auf einem lokalen Parteitag seiner regierenden Liberaldemokratischen Partei vor, über wie viele „Gebärmaschinen“ Japan verfüge. Er meinte damit die Japanerinnen im gebärfähigen Alter. Diese rief er auf, „ihr Bestes zu geben“, um dem Sinken der Geburtenrate entgegenzuwirken. Noch provokanter hatte sich 2001 der frühere Gouverneur von Tokio, Shintaro Ishihara, zu Wort gemeldet, als er das Weiterleben von Frauen jenseits ihres reproduktiven Alters als Sünde abstempelte.
Regierungspläne für Engel – aber keine Kinder
Interessanterweise führen derartige Entgleisungen in Japan keineswegs zu einer öffentlichen Diskussion, zu Entlassungen oder Rücktritten. Sie führen allerdings auch nicht zu höheren Kinderzahlen – eher im Gegenteil. Um diese zu erreichen, hat die japanische Regierung erst in jüngster Zeit Programme aufgelegt, die offiziell Angel Plans oder „Engelspläne“ heißen.
Japan hatte sich lange Zeit schwer getan, geburtenfördernde Maßnahmen zu ergreifen, was ähnlich wie in Deutschland mit der dunklen Vergangenheit zu tun hat: Genau wie dort forderte die staatliche Propaganda in der Zeit des Zweiten Weltkriegs steigende Geburtenraten und stempelte das Kinderkriegen zum patriotischen Akt ab. Bis zum ersten Engelsplan von 1995, und damit ein halbes Jahrhundert nach Kriegsende, hatte keine japanische Regierung dieses Thema angerührt. Zu tief verwurzelt war die Scheu vor einer staatlichen Ankurbelung der Geburtenrate. Seither werden in Fünfjahresschritten Maßnahmen ergriffen, die das Kinderkrie- gen attraktiver machen sollen.
Der erste Angel Plan (1995 bis 1999) sprach nur die Mütter an: Beratungsstellen wurden eingerichtet, für Frauen, die nach der gesellschaftlichen Norm ihre persönliche Erfüllung in der reinen Mutterschaft suchten – aber allzu oft daran scheiterten. Für berufstätige Mütter sollte ein Ausbau von Kindertagesstätten Entlastung schaffen. Deren Öffnungszeiten wurden verlängert und Notfall-Kitas eingerichtet, die Kinder auch im Krankheitsfall betreuen konnten. All diese Ideen wurden jedoch nur mit mäßigem Erfolg umgesetzt.
So hatte der spätere Ministerpräsident Jun’ichiro Koizumi in sein Wahlprogramm von 2001 das Projekt der „Zero Waiting List“ für Kita-Plätze aufgenommen. Innerhalb von vier Jahren wurden tatsächlich 150.000 neue Betreuungsplätze geschaffen. Doch dies war nur möglich, indem die extrem hohen Qualitätsstandards für öffentliche Kitas abgesenkt wurden. Dennoch blieb die Betreuung in Ballungsräumen Mangelware. Eine Chance auf einen Platz hatten ohnehin nur Eltern, die beide eine Berufstätigkeit nachweisen konnten. Zudem durfte kein verrentetes Großelternteil in der Nähe wohnen.
Als Antwort auf diesen Mangel entstanden mehr private Betreuungseinrichtungen. Diese handhaben Zugang, Betreuungsschlüssel und die Kontrolle des Kita-Essens wesentlich flexibler. Viele haben sogar bis zehn Uhr abends geöffnet, stellen sich also auf Japans Arbeitsalltag ein. Doch die Preise sind stolz. Kommen Zusatzangebote, etwa eine zweisprachige Erziehung dazu, zahlt eine Familie pro betreutem Kind gut und gerne noch einmal das, was sie schon an Miete für ihre Dreizimmerwohnung im Vorort aufbringen muss.
Als Koizumis Initiative begann, war Japan längst mitten im New Angel Plan (2000 bis 2004), dem zweiten Fünfjahresprogramm zur Steigerung der Geburtenrate. Berufstätige Mütter und das Thema Kitas standen jetzt klar im Zentrum. Dazu kam die Neuentdeckung des Mannes: Das Gesundheitsministerium versuchte in einer Reihe von Kampagnen, bei Japanern die Lust am Vatersein zu wecken. Es begann sogar, Elternzeiten für Väter zu bewerben. Diese sind zwar schon seit den frühen 1990er Jahren gesetzlich verbürgt. Doch in den Unternehmen werden Männer mehr oder weniger subtil darauf hingewiesen, dass eine väterliche Elternzeit zur Bürde für die Kollegen wird. Und wer sich in Japan nicht als Teamplayer erweist, kann seine Karriere ohnehin an den Nagel hängen.
Auch eine weitere Familienpropaganda, die sogenannte Sam Campaign, erwies sich als Flop: Um die Jahrtausendwende ließ das Gesundheitsministerium großflächige Plakate drucken, auf denen der 36-jährige Masaharu Maruyama, ein Tänzer mit dem Künstlernamen Sam, mit seinem Sohn auf dem Arm abgebildet war. Dazu der Slogan: „Väter, die sich nicht in die Kindererziehung einbringen, nennen wir nicht Väter.“
Die Mutter, die 20-jährige Namie Amuro, erlebte damals den Höhepunkt ihrer Karriere als Popsängerin – ein Idol für Japans junge Frauen. Die Boulevardpresse bejubelte ihre Hochzeit mit Sam, ebenso wie den gemeinsamen Sohn. Für das Gesundheitsministerium waren die beiden ein Traumpaar mit allen Ingredienzien für eine neue Familienpolitik: Eine junge Mutter und Eltern, die sich die Verantwortung in Familie und Beruf teilten. Doch dann zerbrach das Glück und die beiden ließen sich scheiden.
Im dritten Angel Plan (seit 2005) schließlich kam eine weitere Zielgruppe hinzu, nämlich die Eltern der nächsten Generation. Schon Jugendliche sollten sich so früh wie möglich mit dem Gedanken an eine spätere Familiengründung anfreunden. In dem Programm kommen zum einen junge Familien mit Babies und Kleinkindern in die Schulklassen, um dort von den Freuden des Elternseins zu berichten.
Zum anderen werden Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe zu Sozialdiensten verpflichtet – entweder in Kitas, Seniorenheimen oder in der Privatpflege. Dieser „Service“ (hoshi) ist jede Woche an einem Nachmittag zu leisten, über ein gesamtes Schuljahr hinweg. Der Ethnologe Akihiro Ogawa begreift diesen Dienst für Japans Schüler als Teil der Erziehung zu verantwortungsbewussten Staatsbürgern. Er lässt sich aber auch als neoliberalen Akt beschreiben, mit dem der Staat versucht, soziale Aufgaben auf Privatpersonen abzuwälzen.
Allen Engelsplänen gemein ist das Ziel, die Vereinbarkeit von Familie und Beruf für junge Japanerinnen und Japaner zu gewährleisten. Aber politische und selbst gesetzliche Vorgaben haben wenig Erfolg, solange die Privatwirtschaft und auch die Arbeitnehmer selbst nicht mitziehen. Denn generell sehen die meisten Angestellten ihre Loyalität gegenüber dem Arbeitgeber als wichtiger an als das eigene Wohlergehen. So ist es nach wie vor die Regel, einen guten Teil des Jahresurlaubs verfallen zu lassen. Nach einer Umfrage des Arbeitsministeriums nehmen japanische Arbeitnehmer im Schnitt nur 8,5 der ihnen zustehenden 18 Urlaubstage.
Die Unzufriedenheit der Japaner
Aber auch wenn die Japaner sich so konform verhalten, wirklich zufrieden sind sie mit sich und der Welt nicht: Eine Untersuchung der Organisation für Wirtschaftliche Zusammenarbeit (OECD), in der elf verschiedene Aspekte der Lebensqualität
abgefragt wurden, darunter das Einkommen, die Wohnqualität, der Bildungsstand aber eben auch die Balance zwischen Arbeit und wirklichem Leben, kam zu dem Ergebnis, dass die Japaner unzufrieden mit ihrem Leben sind. Nur 40 Prozent fanden ihr Leben zufriedenstellend, während es im OECD-Durchschnitt 59 Prozent waren. Damit war Japan meilenweit entfernt etwa von Ländern wie Dänemark, Kanada oder der Schweiz. Speziell bei der Frage nach der Work-Life-Balance, also danach, wie gut sich die Arbeit mit dem Rest des Lebens vereinbaren lässt, war Japan abgeschlagen. Nur in der Türkei und in Mexiko waren die Umfrageergebnisse noch schlechter.
Umso interessanter ist, dass sich mittlerweile der japanische Unternehmerverband Nippon Keidanren diesem Thema angenommen hat. Dessen Initiative aus dem Jahr 2008 könnte eine größere Bedeutung gewinnen, als alle Engelspläne zusammen. Das Jahr 2008 sollte das „Erste Jahr der Work-Life-Balance“ (WLB gannen) in Japan werden. Keidanren sieht eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Familienleben als Schlüssel, die Produktivität Japans mittel- und langfristig zu stabilisieren oder gar wieder zu erhöhen.
Nur wenn es in Japan wieder mehr Kinder gebe, könne sich die Wirtschaft des Landes erholen. Konkret bedeutet das Programm: Mütter und Väter von unter Dreijährigen sind nicht mehr verpflichtet, Überstunden zu leisten. Und sie können es ablehnen, auch nur vorübergehend in andere Städte versetzt zu werden – ein Schritt, der in Japan immer noch zu einer erfolgreichen Firmenkarriere gehört. Normalität ist das Programm allerdings noch nicht, denn bisher gewähren nur einige große Firmen diese „Vergünstigungen“.
Weil demografische Entwicklungen jedoch sehr lange Vorlaufzeiten haben, können weder die neue Familienpolitik noch die neuen Praktiken der Wirtschaft rasche Erfolge vorweisen. Im Gegenteil: Seit die Politik das Thema aufgegriffen hat, sinken die Neugeborenenzahlen weiter. Und die Gesellschaft wird immer älter, auch weil die Lebenserwartung zwischen 1980 und heute noch einmal um fast sieben Jahre gestiegen ist.
In der Falle der niedrigen Fertilität
Im Jahr 2005 hatte die japanische Fertilitätsrate bei 1,26 Kindern je Frau ihren Tiefststand erreicht, einer der niedrigsten Werte, die weltweit je registriert wurden. Bis 2011 war sie wieder leicht auf 1,39 angestiegen, aber insgesamt verharrt sie seit fast 20 Jahren auf mehr oder weniger konstantem Niveau unterhalb von 1,4. Zudem hat sich das Alter, in dem die Japanerinnen ihre Kinder bekommen, weiter nach oben verschoben, ein Effekt, der den Bevölkerungsrückgang weiter beschleunigt.
Damit gleicht Japan Deutschland, wo diese niedrige Kinderzahl allerdings schon seit fast 40 Jahren zum Standard geworden ist. In beiden Ländern ersetzt jede Kindergeneration die ihrer Eltern somit nur noch zu zwei Dritteln. Hielte dieser Trend an, dann würden aus 100 Müttern 67 Töchter, mittelfristig 45 Enkelinnen und langfristig 30 Urenkellinnen. In nur drei Generationen, also binnen weniger als 100 Jahren, würde die Bevölkerung, wenn die Lebenserwartung konstant bleibt und keine Zuwanderung erfolgt, um mehr als zwei Drittel schrumpfen. Dieser Verlauf entspricht in etwa dem anfangs erwähnten regierungsamtlichen japanischen Langfristszenario.
Die komplette Studie finden Sie hier (PDF).
Foto: flickr/Elvin