Tokio (JAPANMARKT) – Japan wird immer älter, nur wenige Kinder rücken nach. Schon jetzt ist jeder fünfte Japaner über 65. Um dem schrumpfenden Jugendsegment zu begegnen, sollten sich Unternehmen schon jetzt auf den wachsenden Silbermarkt einstellen. In Teil 2 unserer Serie zum demographischen Wandel zeigen wir, welch immense Kaufkraft Japans Senioren haben. Momentan stehen die Baby-Boomer (Jahrgänge 1947 bis 1952) als wichtigste Gruppe der älteren Konsumenten im Mittelpunkt der Geschäftsaufmerksamkeit. Die Baby-Boomer-Generation in Japan galt schon immer als enorm aktive und tatkräftige sowie auch konsumorientierte Bevölkerungsgruppe. Diese Verbraucherschicht bringt zudem eine ausgeprägte Neugier für technische Neuerungen und eine entsprechende Kaufbereitschaft mit.
Mit der Pensionierung kommt dann noch die neu gewonnene freie Zeit hinzu. Dies macht diese kaufkräftige und konsumwillige Generation als potenzielle Zielgruppe im Silbermarkt für Unternehmen besonders interessant. Nicht zuletzt auch deshalb, weil Senioren ihr akkumuliertes Einkommen und Vermögen eher ausgeben, anstatt es zu sparen.
Japanische Privathaushalte mit Haushaltsvorständen über 50 Jahren geben pro Kopf erheblich mehr Geld für den Konsum aus als die Altersgruppen von 30 bis 49 Jahren. Vielen von Japans Senioren geht es finanziell so gut, dass man sie als r?jin kizoku, „alter Adel“, bezeichnet.
Über welch immense Kaufkraft die Senioren verfügen, macht auch ein Blick auf das Finanzvermögen deutlich: so besitzen japanische Haushalte mit Haushaltsvorstaenden ueber 60 Jahren ein durchschnittliches Vermörgen von mehr als 24 Milllionen Yen oder umgerechnet etwa 200.000 Euro. Die Senioren bilden damit die Spitzengruppe aller Altersgruppen.
Pro Person heruntergebrochen ergibt sich für die Generation der über 70-jährigen Japaner ein Vermögen von mehr als 10 Millionen Yen, dicht gefolgt von den 60- bis 69-Jährigen mit 9,2 Millionen Yen. Außerdem haben sie in der Regel kaum Schulden und leben meist in einer eigenen Immobilie.
Mehr zum Thema finden Sie in Silver Business in Japan: Auswirkungen des demographischen Wandels auf Personalpolitik und Marketing, einer Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer in Japan (DIHKJ) in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Institut fuer Japanstudien (DIJ) in Tokyo und dem Institut für Technologie- und Innovationsmanagement an der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH).
Zum 1. Teil der Serie (Chancen im Wachstumsmarkt Alter) geht es hier.